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Francis Durbridge
und Frankreich

Während die Paul-Temple-Hörspiele in ganz Europa produziert wurden, bildete Frankreich eine Ausnahme. Francis Durbridges Popularität in Frankreich ist auf die Verfilmungen von sieben seiner Fernsehmehrteiler zurückzuführen, die zwischen 1966 und 1975 entstanden.

In Frankreich wurde Durbridge jedoch bereits erstmals mit der Veröffentlichung von „La Bande des Oiseaux Noirs“ bekannt, ein Roman, der auf „Paul Temple and the Front Page Men“ basierte. Das Buch wurde 1941 von Éditions R. Simon in Paris veröffentlicht. Wie ein junger britischer Autor mitten im Krieg, als Paris von den deutschen Streitkräften besetzt war, in Paris veröffentlicht werden konnte, ist ein Rätsel. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, sodass es sich vielleicht um eine nichtlizenzierte Veröffentlichung ohne Vertrag handelte. Sicherlich unterlag der Roman jedoch der Kontrolle durch die deutsche Militärzensur, sodass er vielleicht auch ein frühes Indiz dafür ist, wie sehr sich die Deutschen von Durbridges Krimis angezogen fühlten.

Die erste Fernsehserie, die in Frankreich produziert wurde, war 1966 THE SCARF („L’écharpe“). Die Verfilmung knüpfte damit an den großen Erfolg an, den diese Serie zuvor in Deutschland, Italien, Schweden und Finnland hatte. Regie führte Abder Isker (1920-2010), der das Drehbuch auch zusammen mit Yves Jamiaque übersetzte. Der Regisseur übersetzte und inszenierte anschließend sechs weitere Verfilmungen und knüpfte damit eine ähnliche Verbindung zu Francis Durbridge wie Alan Bromley von der BBC.

Als besonders erfolgreich erwies sich LA MORT D’UN TOURISTE, 1975. Der Sechsteiler basierte auf der zweiten Tim-Frazer-Geschichte.
Als Romane erschienen in Frankreich alle Stoffe, die auch für das französische Fernsehen realisiert wurden. Zudem kamen in Buchform viele weitere Geschichten auf den Markt, die nicht vom französischen Fernsehen verfilmt worden waren.

Werk von Francis Durbridge in Frankreich